„Ellen“ hat einen Weltrekord aufgestellt. Sie ist mit einer einzigen Batterieladung 92 Kilometer gefahren. „Das ist die längste Strecke, die eine Elektrofähre, die sowohl Passagiere als auch Fahrzeuge befördern kann, bisher auf der ganzen Welt zurückgelegt hat“, sagt Henrik Hagbarth Mikkelsen, Senior Lecturer an der Marstal Naval Academy, der an der Entwicklung der Fähre mitgewirkt hat. Die Antriebsstränge und Motoren kommen vom dänischen Unternehmen Danfoss, die beiden Feststellpropeller hat Piening Propeller geliefert. Die Akkupacks – mit einer Kapazität von 4,3 MWh die weltweit größten – stammen von den Schweizer Batteriespezialisten Leclanché. Diese Unternehmen sind drei von insgesamt rund 2.000 internationalen Austellern, die vom 6. bis zum 9. September beim größten maritimen Branchentreff in Hamburg vertreten sein werden.
Viel Raum zum Austausch
Es ist die 30. Ausgabe der SMM – und sie erfindet sich immer wieder neu. „Wir bieten in diesem Jahr noch mehr Möglichkeiten zum Networking und kostenlose Inhalte an. Zum ersten Mal haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, ihr Know-how oder ihre Produktneuheiten auf den kostenlosen ‚Transition Stages‘ vorzustellen“, sagt Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress. Thematisch spiegeln sie das Leitmotiv „Driving the maritime transition“: Eine Bühne widmet sich alternativen Antrieben, Umwelttechnologien und Nachhaltigkeit, auf einer weiteren dreht sich alles um Automatisierung, Digitalisierung und Datenmanagement. Die dritte Bühne fokussiert sich auf die Innenausstattung, Ausrüstung und Technologie von Passagierschiffen sowie auf die Herausforderungen und Chancen für die Kreuzfahrtindustrie. „Im Anschluss an die Vorträge und Präsentationen laden wir zum neuen Networking Format ‚Wine o‘ clock‘ ein – eine ideale Möglichkeit für Besucherinnen und Besucher, sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen“, so Selbach.
Für Knut Ørbeck-Nilssen, CEO Maritime DNV, macht das den Charme der SMM aus: „Es ist ein Ort zum Inspirieren und Sich-inspirieren-lassen. Hier tritt man in direkten Kontakt mit den Personen, Technologien und Dienstleistungen, die die nächsten Kapitel über unser verantwortungsvolles wirtschaftliches Handeln in der Meeresumwelt schreiben werden.“
Neue Wege gehen
Stetig auf der Suche nach Inspirationen und nachhaltigeren Lösungen ist Hapag-Lloyd. „Für uns ist die SMM die ideale Plattform, um uns einen umfassenden Überblick über die neuesten technischen Innovationen zu verschaffen und uns mit wichtigen Lieferanten aus aller Welt zu treffen“, sagt Richard von Berlepsch, Managing Director Fleet Management. Die fünfgrößte Linienreederei der Welt gilt als grüner Vorreiter. So gehört sie bei der Installation von Scrubbern und der Umstellung auf flüssiges Erdgas (LNG) zu den Early-Movern. Die letzte Innovation: Sensoren an Containern. Als weltweit erste Reederei rüsten die Hamburger ihren kompletten Bestand an Containern mit Datensendern aus, um Störungen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen. „Wir gehen davon aus, dass wir damit mindestens ein Jahr lang die Einzigen bleiben“, sagt Hapag-Lloyd-Manager Olaf Habert. Einblicke in die Digitalstrategie des Unternehmens liefert Chief Information Officer (CIO) Donya-Florence Amer der SMM-Community im Rahmen des Maritime Future Summits am 5. September.
Alte Bekannte und neue Gesichter
Auf Digitalisierung in Form von Automatisierung setzt Rolls Royce. Das führende maritime Technologieunternehmen hat ein neues Schiffsautomationsportfolio entworfen. „Mit mtu NautIQ liefern wir als weltweit einziger Antriebshersteller auch die elektronische Plattform zur Überwachung und Steuerung des gesamten Schiffes, was unseren Kunden die Systemintegration entscheidend vereinfacht“, sagt Denise Kurtulus, Vice President Global Marine bei Rolls Royce PowerSystems. Auf die innovative Technologie vertraut auch die Deutsche Marine: Damen Naval wird es in die neuen F126-Fregatten einbauen.
Neben etablierten Marktführern zieht die SMM aber auch neue Firmen an. Erstmals mit dabei ist etwa OneWeb. Das britische KommunikationsInfrastrukturunternehmen arbeitet daran, die Schifffahrt mithilfe von Satelliten technisch besser zu vernetzen. „Die SMM zieht ein wirklich vielfältiges Spektrum von Unternehmen aus der gesamten Breite des maritimen Marktes an, und wir freuen uns darauf, während der Veranstaltung Partner und Kunden zu treffen“, sagt Carole Plessy, Head of Maritime bei OneWeb.
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